Hey Moonies!

Lange mussten wir Fans darauf warten. Aber nun ist es soweit. „Sailor Moon Crystal“ ist endlich auch im deutschsprachigen Raum erschienen. Den Anfang machte der Pay-TV Sender Animax, welcher die erste Staffel seit Ende Januar 2016 ausstrahlt. Nun zieht auch KAZÉ nach und veröffentlicht Volume 1 (von 4) vom „Sailor Moon“-Reboot auf DVD & Blu-ray!

Wir haben uns die erste Box genauer angeschaut und präsentieren euch hier unsere Rezension dazu. Dazu werfen wir einen Blick „über den Tellerrand“ und greifen den Weg von „Sailor Moon Crystal“ nach Deutschland genauer auf.


Vielen Dank an dieser Stelle an KAZÉ für das Bereitstellen der Belegexemplare.


Links: DVD / Rechts: Blu-ray – FSK-Zeichen ist ein Sticker





Sailor Moon Crystal auf Deutsch

Offiziell erscheint die erste Box am 29. April 2016! Die DVDs & Blu-rays werden wie gewohnt im deutschsprachigen Raum im Einzelhandel & Online verfügbar sein. Die Preise variieren leicht, zwischen – 40 – 50€ kostet eine Box je nach Medium. Im Vergleich zu japanischen DVDs/BDs kommen wir günstiger weg, da in Japan man für fast das gleiche Geld nur zwei Episoden bekommt, anstatt wie in unserem Fall mehrere auf einmal.

Die Veröffentlichung hatte sich um ca. einen Monat verschoben, da KAZÉ in „letzer Minute“ die Genehmigung seitens Japan erhalten hatte zusätzliche Seiten (Character-Skizzen etc.) in das Booklet aufzunehmen.

Neben einem 48-seitigen Booklet voller Skizzen, Zeichnung aus der Produktionszeit, enthält die Box vier Postkarten und zwei Kühlschrankmagnete als Extra. Zusätzlich findet man das Opening (Moon Pride) sowie das Ending (Gekkou) als creditless-Version (sprich ohne Schriften im Video) wieder.

Die Blu-ray als auch die DVD-Version sind völlig identisch. Der einzige Unterschied zeigt sich in der Anzahl der Discs. Wohingegen die DVD-Version die sieben Folgen auf zwei Scheiben bereit hält, auf der Blu-ray Version alles auf einer Disk präsentiert wird.

Volume 1 enthält die Folgen 1 – 7 auf Deutsch sowie auf Japanisch mit deutschen Untertiteln. Die Menüführung ist recht simpel gehalten. Als Hintergrundmelodie ertönt „Moon Pride“ in einer Instrumental-Version. Zur Auswahl stehen die einzelnen Folgen, die Wahl der Sprache sowie ein Überblick aller Beteiligten in Form von Credits.

Technische Details: Das Format vom Video-Master liegt in 16:9 vor. Der Ton ist in Dolby Digital 2.0. Einen hohen Bildergenuss liefert sowohl die DVD als auch natürlich die Blu-ray wieder, die auf großen Bildschirmen wunderbar genossen werden kann.

Die Story hinter der Produktion von Sailor Moon Crystal

Die Box präsentiert sich getreu der japanischen Vorlage in einem Pastell-Rosa und wird von zahlreichen Ornamenten verziert. Dieser Style passt sich ganz der von der Autorin gewünschten Zielgruppe an. Der Reboot sei für Fans von damals angefertigt worden, die jetzt Mitte 20 oder 30 sind, die „Sailor Moon“ in ihrer Kindheit verfolgt hatten. Da (wie auch bei der deutschen Synchronisation) die Aufsicht vom Lizenzgeber Toei Animation erfolgte, war auch bei der Produktion der Home-Media Releases stets ein Auge vom Produktionsstudio mit drauf.

Von den Untertiteln über die Synchronisation bis hin zum Design und der Vermarktung gelten strickte Vorgaben seitens Toei Animation / Kondansha & Naoako Takeuchi (P.N.P), welche natürlich abgesprochen gehören. Seit der Lizenzsperre im Jahre 2005 ist es ein Anliegen von der Schöpferin selbst, dass ihr „Baby“ so „erzählt“ bzw. in ihrem Sinne weiter getragen wird, wie diese es sich vor über 20 Jahren erdachte hat.

Zur Story selbst kann man vieles schreiben, aber wir denken, dass Viele von euch damit vertraut sind. Im Reboot von „Sailor Moon“ wird die Geschichte rund um die tollpatschige Schülerin Usagi Tsukino erzählt, die eines Tages auf die Katze Luna trifft. Die sprechende Katze offenbart Usagi das sie eine Kämpferin für Liebe und Gerechtigkeit ist. Ihre Mission ist es zusammen mit ihren Gefährtinnen die Mondprinzessin zu finden und die dunklen Mächte zu besiegen. Basierend auf dem Manga von Naoko Takeuchi wird nach über 20 Jahren in „Sailor Moon Crystal“ die Geschichte um die Mondkriegerinnen so erzählt, wie die Autorin sich es damals erdacht hatte. Natürlich gibt es hier und da Abweichungen zur Manga-Vorlage, dennoch bleibt der Plot gleich.

Falls ihr mehr über den Entstehungsprozess erfahren möchtet, so empfehlen wir euch diese „Sailor Moon Crystal“ Dokumentation, welche wir mit deutschen Untertiteln veröffentlicht haben.

Die deutschsprachige Synchronfassung

Zur Synchronisation selber hagelte es bereits zur Ausstrahlung bei Animax viel Kritik innerhalb der Community. Die Synchronisation wurde durch das Studio Rescue im Auftrag von Toei Animation durchgeführt. Getreu der japanischen Vorlage, wurde der komplette Cast neu besetzt. So wie auch in Japan, war für die neue Gestaltung auch hierzulande ein neuer Cast gewünscht, obwohl viele SprecherInnen von damals sicherlich mitgemacht hätten.

Ursprünglich sollte auch die Rolle der Sailor Moon auch neu besetzt werden. Obwohl im japanischen die ursprüngliche Synchronsprecherin wieder ihre Stimme Usagi / Sailor Moon lieh, sahen die Pläne hierzulande anders aus. Laura Maire (deutsche Stimme von Sailor Mars aus „Sailor Moon Crystal“) war für die Titelrolle zuerst angedacht.

Dadurch dass der Gründer von SailorMoonGerman Stavros, Teil des deutschen Produktionsteams zu „Sailor Moon Crystal“ war (Redaktion & Rohübersetzung), wurde folgende Initiative ergriffen. Im Oktober 2015 startete er mit uns, dem SailorMoonGerman-Team eine Online-Umfrage, in der wir euch Fans aufgerufen hatten, eure Meinung / Wünsche zu äußern, wen ihr gerne als „Sailor Moon“ hören würdet. Sabine Bohlmann, Inez Günther oder gar eine neue Sprecherin? Innerhalb von 24 Stunden gingen Tausende von Nachrichten ein und das Ergebnis war eindeutig.


Sabine Bohlmann, die Sprecherin aus der ersten Staffel der klassischen Sailor Moon Serie war euer Favorit. Mit diesem Ergebnis und mit Unterstützung vom Publisher KAZÉ konfrontierten wir die Lizenzgeber. Was folgte waren lange Besprechungen ob Sabine wieder die Rolle sprechen darf. Nach ca. einer Woche Warten gab es endlich grünes Licht. Die Kraft der Fans war stark genug. Aber nicht nur für Sabine wollten wir uns stark machen auch der Wunsch weitere Stimmen aus unserer Kindheit für die Synchronisation zu gewinnen, war ein hohes Anliegen. Doch leider waren die Bemühungen vergebens mit der Begründung seitens der Rechteinhaber, dass aus Japan dies nicht gewünscht sei.

„Sailor Moon Crystal“ sei / ist ein neues eigenständiges Produkt, welches nicht mit der 90er Serie verglichen werden sollte. Demnach hatte man sich seit der Erstausstrahlung in Japan für diese Maßnahmen entschieden. Ein neuer Cast wurde beschäftigt, neue Verwandlungen, Musikstücke etc. – die Geschichte rund um die Kriegerinnen für Liebe und Gerechtigkeit sollte erneut – in einer weiteren Auskopplung – erzählt werden.

Auch zu Zeiten der Synchronisation galten „erschwerte“ Bedingungen. Nicht nur die Auswahl der Sprecher sondern auch Absprachen zu den Dialogbücher mussten mit den Lizenzgeber abgestimmt werden. So kam es auch dazu, dass Begriffe von Seiten der Lizenzgeber umgeändert wurden, obwohl auch Fans hinter diesem Projekt standen und versucht hatten, akkuratere Begriffe zu nutzen. Als Beispiele sind hier u.a. Queen Metalia / Metaria oder Haruna Sakurada / Fr. Frühling zu nennen – Nennungen die aus verschiedenen Gründen für den deutschsprachigen Raum abgelehnt wurde. Die deutsche Sprachfassung sollte so gut es geht seinem japanischen Original angeglichen werden, so die Kurzfassung seitens des Lizenzgebers. Neben Begriffen (Verwandlungen, Namen, Attacken) sollten auch Kosenamen und auch englischsprachige Begriffe aufgenommen werden (Princess statt Prinzessin Serenity oder Moon Stick statt Mondstab z.B.). Auf Suffixe (-chan, -san, -kun etc.) wurde verzichtet, da man die Serie „massentauglich“ vermarkten will und Suffixe zudem eine Vorkenntnis an der japanischen Kultur voraussetzen.

Fazit: „Sailor Moon Crystal“ ist innerhalb der „Sailor Moon“-Community ein heiß diskutiertes Thema. Viele mögen die neue Serie, andere wiederum bevorzugen lieber den 90er-Anime. Andere wiederum mögen beide – schließlich kann man auch beides mögen, man muss sich nicht entscheiden. Durch viele direkte Vergleiche zwischen dem Reboot und der klassischen Serie die viele erst zu „Sailor Moon“-Fans gemacht hat, ensteht seit Jahren viel Diskussionsstoff. Zum 20-jährigen Jubiläum in Japan begann eine neue Legende, welche nun seit Jahren anhält. Nachdem es die besagte Lizenzsperre über viele Jahre gab, können viele Sailor Moon Fans endlich wieder sich über Neues freuen. Die hübsche Kriegerin Sailor Moon sowie ihre Gefährtinnen haben viele Gesichter. Nicht nur als Animes, sondern auch als Manga, Live-Action und Musicals durften wir in den Kosmos entführt werden, der viele von uns schon seit Jahren fesselt.

Naoko Takeuchi selbst, entfaltet sich von Fassung zu Fassung wieder neu und bringt neue Ideen mit rein. Jede Auskopplung von „Sailor Moon“ greift die Abenteuer der Kriegerinnen neu auf und erzählt diese aus einer ganz eigenen Perspektive. Was jedoch alle Fassungen gemeinsam haben – und gerne auch in einem Atemzug genannt werden können – ist die Botschaft der Liebe. Getreu der Story wird das Schicksal von der Prinzessin des Mondes und dem Prinzen der Erde immer und immer wieder neu erzählt.

Vor über 20 Jahren hätte wohl kaum einer – nicht einmal Naoko selbst – gedacht, was aus dieser komplexen Geschichte werden würde. Auch wir hierzulande, konnte wohl kaum einer ahnen, wie bedeutsam diese Serie für viele Menschen sein würde. Heute, nach über 20 Jahren sind wir Fans auf jeden Fall von Anfang an dabei, wenn die Geschichten erneut geschrieben werden. Diese Momente werden selbst eines Tages zur Legende. Feiert und genießt diese – dazu wurde die Kampagne „Sailor Legend“ ins Leben gerufen. Spätestens zum 30-jährigen Jubiläum können wir zurück blicken und uns an diese Momente erinnern, bei denen wir von Anfang an dabei waren. Wie ihr auch selber aus dieser Geschichte erfahren habt, dass auch wir Fans einiges bewirken können, solange wir gemeinsam – so wie auch die Kriegerinnen selbst – für Liebe und Gerechtigkeit einstehen. In diesem Sinne, wünschen wir euch viel Spaß mit dieser Version von „Pretty Guardian Sailor Moon“!

Links: Deutsche Veröffentlichungen / Rechts: Japan

Links: Deutsche Veröffentlichungen / Rechts: Japan
Bildnachweise: © Naoko Takeuchi/PNP/Kodansha/Toei Animation & VIZ Media Switzerland SA