Hey Moonies!

Ihr wisst, wir äußern uns selten politisch oder über aktuelle Begebenheiten. Immerhin ist dies ein Fanprojekt für „Sailor Moon“ im deutschsprachigen Raum. Aber: dieser aktuelle Anlass ist ein großer Grund zur Freude für uns alle. Zum Ende des Pride-Monats Juni hin beschloss die deutsche Bundesregierung, so Karlsruhe will, die Ehe für alle.

Pünktlich zur Comic Con Germany in Stuttgart am Wochenende danach besuchten uns am Stand auch UraNep-Pärchen, das sich speziell aus Pride-Gründen diese leuchtenden Regenbogenblumenkränze gebaut hat. Eigentlich Venus und Mercury cosplayend, schwangen sie Haruka und Michiru zu Ehren um auf Neptune und Uranus.

25 Jahre „Sailor Moon“ bedeutet auch: 25 Jahre Haruka und Michiru. Haruka, die trotz kurzer Haare („Butch“) ganz Frau ist, und Michiru, die starke „Femme“, die um sie kämpft wie eine Löwin. Sie sagt selbst, dass es sich nicht für sie lohnt, eine Welt ohne Haruka zu retten. Sie würden alles für einander tun und sind am Ende des klassischen Animes noch dazu eine Familie: mit adoptierten Kind und Co-Mutter Setsuna. Andere Inkarnationen zeigen, dass Haruka auch Femme kann, und auch die aktuellen wie die alten Musicals erinnern an die starke Liebe der beiden (wer erinnert sich noch an den Kuss zwischen Yuuka Asami und Nao Takagi?) Mehr könnt ihr nachlesen bei MISSY!

25 Jahre „Sailor Moon“ bedeutet auch: Kunzite und Zoisite im klassischen Anime, die ebenfalls leider in den meisten Ländern der Zensur zu Opfer fielen. Zu einem Zeitpunkt Anfang der 90er, als es fast keine homosexuellen Pärchen im Fernsehen gab, und eine positive Repräsentation ihrer Beziehung äußerst wünschenswert gewesen wäre.

25 Jahre „Sailor Moon“ bedeutet auch: die Three Lights, die im Manga zum Beispiel Crossdresserinnen sind. Nebencharaktere, die ebenfalls der Zuordnung Butch/Femme entsprechen. Die tiefe Beziehung zwischen Hotaru und Chibiusa, wie auch immer man sie interpretieren möchte, ebenso wie die Freundschaft von Rei und Minako in „PGSM“. Usagi, die am Ende des Mangas alle ihre Senshi heiratet. Im Endeffekt alle Senshi, die sich ganz schamlos in Haruka verknallen. Letztlich: ein breites Spektrum an Sexualitäten.


Und ja, manchmal auch vielleicht einen homophoben Kommentar innerhalb der Serie. Das mag der damaligen Zeit und der Verortung geschuldet sein. Es ist sicherlich keine Entschuldigung, aber leider eben auch bittere Realität, Gesetzesbeschlüsse hin oder her.

Sailor Moons Botschaft für Liebe und Gerechtigkeit ist dieser Tage stärker denn je. Lasst euch nicht von Hatern unterkriegen und feiert eure Liebe!

Übrigens: wer es noch nicht weiß, das Wendecover der DokiDoki #3 zieren Haruka und Michiru, gezeichnet von Marco Albiero! Die DokiDoki bekommt ihr online oder z. B. auf dem CSD in Frankfurt/Main (14./15./16. Juli, am Stand von Pro-Fun Media).

Passend dazu haben wir vor einem Jahr eine interessante Dokumentation zu diesem Thema mit deutschen Untertiteln veröffentlicht: