Hey Moonies!
Dass die Musik in „Sailor Moon“ eine wesentliche Rolle spielt, scheint wohl ein offenes Geheimnis zu sein. Zahlreiche Musicals, Songs und sogar eine Tribute-Band brachte das Franchise in den letzten 25 Jahren hervor. Doch auch nach über einem Vierteljahrhundert präsentieren sich die Kriegerinnen des weißen Mondes immer wieder in einem neuen Glanz.
Am 25. November 2017 wurde es in Paris ganz musikalisch. Zum ersten Mal fand in Europa ein Symphoniekonzert zu „Sailor Moon“ statt. Unter dem schlichten Titel „Sailor Moon Symphony“ lud der Veranstalter La Fée Sauvage ins Palais des Congres de Paris in Frankreich ein. Unser SMG-Mitglied Stavros hat den langen Weg in die Stadt der Liebe gewagt, um für euch einen kleinen Erfahrungsbericht zu verfassen.
Das Sailor Moon Orchester Konzert in Frankreich
„Sailor Moon“ ist nicht nur in Japan oder Deutschland ein bekannter Anime, sondern auch ebenso im benachbarten Frankreich. Die eklatante Schnittmenge, die „Sailor Moon“-Fans aus vielen Ländern vereint, ist die Musik, um genauer zu sein, die Hintergrundmusik. Diese stand auch an diesem Samstagabend ganz im Zeichen des Zusammentreffens. Ein großräumiges Orchester hat sich in den letzten Monaten zusammengetan, um die bekannten Hintergrundmelodien (kurz BGM genannt) aus der Magical-Girl-Serie mit echten Musikinstrumenten in einem stilvollem Ambiente auf der großen Bühne zu präsentieren.
Im Gegensatz zum japanischen Orchesterkonzert vom August diesen Jahres wurde der Fokus auf die BGM anstatt auf die „gesungenen Lieder“ gelegt. Vielleicht war die Wahl geschickt gewählt worden, da schließlich ein Besuch von Moonies aus umliegenden Ländern erwartet wurden ist. Vor Ort angekommen, befanden sich schätzungsweise 300 Fans im großen Veranstaltungssaal, die sich auf den Abend freuten. Einige waren sogar im Cosplay gekommen oder einem „Sailor Moon“-Casual-Outfit. Eine Stunde vor dem offiziellen Start um 20 Uhr wurden die Türen zum Saal geöffnet. Im Vorraum gab es die Möglichkeit, exklusives Merchandising zum Konzert zu kaufen. Es gab T-Shirts, Postkarten, einige Bandai-Produkte, als auch ein Programmheft. Letzteres war leider eine schlichte Zusammenstellung von Steckbriefen sowie einigen Texte zum Thema Musik. Hierbei hätte ich mir persönlich (neben einer designerischen Vielfalt) ggf. mehr Hintergrundinformationen zu diesem Projekt gewünscht. Wer die einzelnen Musikanten waren, welche Instrumente zum Einsatz kommen und vor allem wie die Proben waren – leicht vergleichbar wie z. B. mit einem Musical-Programmheft. Wie dem auch sei, tümmelten sich einige Fans in die Verkaufsschlange um ein Erinnerungsstück ihrer Wahl mitzunehmen.
Die Musik in „Sailor Moon“
Nach ca. 15 Minuten Verspätung betrat das Assemblee vom Orchestre Symphonique du Val d’Europe die Bühne und machte sich startbereit. Als auch die Dirigentin Alexandra Cravero schließlich die Bühne betrat und den Start zum musikalischem Schauspiel gab, erfolgte die Umsetzung der Musikstücke Staffel-weise. Bekannte Hintergrundmelodien aus sämtlichen Gefühlslagen wurden zum Besten geben. Egal, ob die bekannten Verwandlungsmelodien, als aber auch die kraftvollen sowie die melancholischen Töne – für jeden war etwas dabei. Begleitet wurde das Musikerteam mit einer Video-Darstellung mit Szenen aus der klassischen Anime-Serie. Oftmals passende Szenen verzierten das Gesamtbild auf der Bühne. Ab und an wurde jedoch die Auswahl des Videomaterials nicht passend zu dem uns Fans bekannten Stück der Musik beigesetzt, was leider einen merkwürdigen Nachgeschmack hatte, wenn zu einer fröhlichen Melodie eine traurige Szene abgelichtet worden ist. Folgende Musikstücke wurden gespielt (Titel laut Programmheft):
Playlist – „Sailor Moon“ Orchester Konzert:
- Hoshizora ha Mysterious
- Moon Prism Power Make Up!
- Darekaga Nerawareteiru
- Yuugure Dokiha Youma no Yokan
- Maboroshi no Ginzuishou (Instrumental)
- Moonlight Densetsu (Instrumental)
- Yuujo, soshite Ai
- Ai no Senshi (Live)
- Kanashimi wo Yuuki ni Kaete
- Tenoh Haruka to Kaioh Michiru
- Uranus, Sochite, Neptune
- Senshi no shukumei…
- Seihai, kyuseishu…… shinoinarusekai
- Epilogue (Moonlight Densetsu)
- Moon Gorgeous Meditation!
- Kaijin-tachi no sakasu-dan
- Utsukushiyume no kagami
- Itsuka, son’na „watashitachi“ ni naritai
- Nehelennia Fukkatsu
- Princess no tame ni
- Three Lights
- Ai no Kiseki
- 5-Nin wa kokosei
- Otome no Policy (Zugabe – Live)
- Moonlight Densetsu (Zugabe – Live)
Somit wurden Stücke von folgenden „Sailor Moon“-CDs präsentiert, die vor vielen Jahren in Japan erschienen sind:
- Bishoujo Senshi Sailor Moon ~ Music Collection ~
- Bishoujo Senshi Sailor Moon R ~ Music Collection ~
- Bishoujo Senshi Sailor Moon S ~ Music Collection ~
- Bishoujo Senshi Sailor Moon SuperS ~ Music Collection ~
- Bishoujo Senshi Sailor Moon Stars ~ Music Collection ~
- Bishoujo Senshi Sailor Moon ~ Ai wadokoniaru no ~
- Bishoujo Senshi Sailor Moon ~ Mirai e Mukatte ~
- Bishoujo Senshi Sailor Moon SuperS: Orgel Fantasia
Was sehr positiv auffallend war, war die die Umsetzung mit den Instrumenten. Sitzend in der ersten Reihe konnte ein guter Überblick über die einzelnen Instrumente eingenommen werden die nötig waren, um ein BGM-Stück zu präsentieren. So erhält man als Fan einen Einblick in die Fülle bzw. den Umfang der vor über 25 Jahren notwendig war, um diese prägenden Stück zu spielen. Der leider verstorbene „Sailor Moon“-Komponist Takanori Arisawa, welcher die gesamte Hintergrundmelodie der klassischen Serie komponiert hatte, setzte auf ein breites Spektrum an Musikinstrumenten, welche z. B. in Kombination wunderbar im Track „Nehelennia Fukkatsu“ zur Geltung kamen. Die Umsetzung war teilweise so nah am Original, dass keine Abweichung zwischen einer aufgenommen CD und der Live-Interpretation zu vernehmen war.
Yoko Ishida auf der Bühne
Einige Wochen vor der Aufführung gab der Veranstalter eine ganz besondere Ankündigung bekannt. Die japanische Sängerin Yoko Ishida, ihres Zeichens die offizielle Sängerin von einigen „Sailor Moon“-Songs, sollte Ehrengast auf dem ersten europäischen Symphonie-Konzert von „Sailor Moon“ sein. Nachdem der „R-Teil“ von „Sailor Moon“ präsentiert worden ist, schritt die sympatische Sängerin in einem atemberaubenden Kleid (welches sie auch auf dem japanischen Konzert trug) auf die Bühne und stimmte zum Gesang an. In musikalischer Begleitung vom Orchester performte Yoko Ishida ihren bekannten Song „Ai no Senshi“ (japanische Version von „Die Kraft der Ewigkeit“) und versetzte das Publikum in eine freudige Euphorie. Hier hat man gespürt, dass das Puplikum sehr angetan war von einer Live-Einlage. Vielleicht doch mehr Wert auf Gesang für die Zukunft legen? Dieses Phänomen wiederholte sich gegen Schluss, als Yoko erneut auf die Bühne kam, um für die Zugabe die Songs „Otome no Policy“ als auch die Hymne „Moonlight Densetsu“ zu singen.
Das Symphonie Konzert kommt nach Deutschland?
Abschließend bleibt zu sagen, dass die Veranstaltung etwas frisches, neues war, welches es in dieser Form bis zu diesem Jahr noch nicht gab. Das Konzert dauerte gut 2:30 Stunden (inklusive einer 15-minütigen Pause) und kostete 69€ in der 1. Kategorie. Die Stimmung vor Ort war sehr freudig, jedoch nicht ganz euphorisch, die ich mir persönlich eher erwartet hätte. Die Einlagen von Yoko Ishida waren sehr gelungen, was wiederum den Abend zusätzlich glänzen leis. Fans aus aller Welt tummelten sich an diesem Abend um das Spektakel nicht zu verpassen. So war u.a. auch der offizielle „Sailor Moon“-Styleguide-Zeichner Marco Albiero extra aus Italien angereist, um sich dieses Konzert privat anzuschauen. Als am Anfang des Jahres diese Konzert-Reihe bekannt wurde, stand auch Deutschland als Austragungsort immer in der Werbe-Kommunikation im Mittelpunkt.
Erst vor einigen Wochen veröffentlichte der Lizenzgeber TOEI Animation auf der offiziellen Website eine Pressemitteillung, dass als nächste Länder Deutschland, Italien und Spanien auf der Tour-Liste stehen. Wann und wo dieses Konzert hierzulande stattfinden wird, ist leider nicht bekanntgegeben worden. Sobald wir diesbezüglich mehr erfahren, werden wir euch natürlich im Namen des Mondes informieren! Der Startschuss in Frankreich war schon einmal ein guter Anfang. So hoffen wir, dass das Symphonie Konzert auch die deutschsprachigen „Sailor Moon“-Fans ins Staunen versetzten wird. Wir werden dann sicherlich wieder vor Ort sein um mit euch zusammen dies zu feiern.