Hey Moonies!
Vorletztes Wochenende (4. und 5. Mai) hat es uns mit über 5.000 weiteren Anime-
und Manga -Fans in die Pfalz verschlagen – und zwar auf die Hanami Convention
in Ludwigshafen! Unter dem Motto „Con meets Festival“ fand dieses Jahr die
Convention erneut im großen Pfalzbau statt. Obwohl das Wetter am Samstag mit
Regen und grauen Wolken begann, störte dies die Besucher nicht – im Gegenteil, es
wurde fleißig geshootet, musisziert, getanzt und die Con endete am Sonntag mit
viel Sonnenschein.
Markplatz. Wie auf einem japanischen Festival standen vor dem Pfalzbau viele
kleine Zelte, in denen Händler ihren Unterschlupf gefunden hatten und diverses
Merchandise zu den Anime-Serien verkauften.
Kurse und Wettbewerbe ausgetragen. Eine gute Idee, denn auch auf anderen
Conventions (wie der AnimagiC) kommt diese sehr gut an. Einziger Kritikpunkt: die
Organisatoren hätten mehr Programmpunkte auf die Außenbühne legen können, wie
Show- oder Musikacts.
10:00 Uhr war offizieller Einlass. Dieses Jahr wurde es sehr schlau mit dem
Kartensystem gelöst, um so die Wartezeiten zu verkürzen, die letztes Jahr durch
das Karten Scan System auftraten.
Hanami-Orga das Programmheft rechtzeitig in die Druckerei gebracht hatte, wurde
es doch nicht rechtzeitig fertig. Dies hatte zur Folge, dass viele Besucher oft
Fragezeichen über dem Kopf hatten, was wann wo stattfindet. Aber in Zeiten der
Smartphones konnte man glücklicherweise das komplette Programm via dem Hanami-Animexx-Event
einsehen. Die Hanami-Helfer mussten oftmals auch als lebendige Infosäule
herhalten, was sicherlich nicht immer einfach war.
Konzertsaal. Leider gab es hier technische Schwierigkeiten, wodurch das Eröffnungsvideo nicht gezeigt
werden konnte. Dies machte aber nichts, da das witzige Moderationsduo zusammen
mit der Praktikantin „Azubi-chan“ einsprang und uns auf eine witzige Weise die
Con-Highlights aufzählten. Sehr wichtig war es der Convention dieses Jahr, dass
man in den Gebäuden auf keinen Fall Haarsprays, Deodorants etc. benutzten
durfte, da die Feuermelder sonst ausgelöst werden konnten und so der Convention
ein schnelles Ende bereiten würden.
„Hanami-Tanz“. Die Moderatoren übten zusammen mit dem ganzen Publikum im
Konzertsaal die Schritte, die man dafür braucht, bevor es dann nach ein paar
Trockenübungen zum großen Flashmob im Saal kam.
für sich gewinnen. In der Szene ist er nicht nur durch Auftritte bei der J-Con,
dem CosDay in Frankfurt oder der GamesCom bekannt, sondern vor allem durch
seinen unvergleichbaren Musikstil. Der aus Luxemburg stammende Pianist spielte
Stücke aus Final Fantasy, Totoro, Kingdom Hearts, Pokémon und
Naruto. Als Sahnehäubchen gab es noch eine Zugabe vom Sephiroth’s
Theme.
Was uns dieses Mal ziemlich stark auffiel, war, dass die meisten Teilnehmer eher
durchschnittlich, wenn nicht sogar unspektakulär waren. Bei vielen Auftritten
wurde auf Musik verzichtet, Cosplays die aus normal gekaufter Alltagskleidung
bestanden, dominierten den Wettbewerb. Aber es gab natürlich auch Ausnahmen! Mit
gutem Beispiel dafür ging die aus St. Petersburg angereiste Cosplayerin „Jera“ voran,
die AiON aus „AiON“ cosplayte und verdient den Wettbewerb gewann.
fehlen und begeisterten das Publikum mit ihren Auftritten:
- Die Showgruppe K!iseki präsentierten zum letzten Mal ihr
Stück „Fairy Tail“, bei dem die Mitglieder der gleichnamigen Gilde ihr Können
in einem Talentwettbewerb unter Beweis stellen mussten. - Die Gruppe Ongaku no Kara begeisterte die Zuschauer mit
ihrer eineinhalb Stündigen Bühnenshow mit einer Mischung aus Tanz und
Akustik–Liveband und Gesang. - Die Showgruppe Monogatari führten ihr Stück Romeo X
Juliet aus dem hierzulande bekannten Anime/Manga auf.
Es trat außerdem der Comedian Shinji Schneider mit seinem
Programm „Just Married“ auf. Er erzählte dabei die Geschichte seiner Hochzeit
auf unterhaltsame Art und Weise. Als Zugabe folgten bekannte Songs aus
Disney–Filmen und Zwei Parodien auf Rammsteins „Engel“ und „Junge“ von den
Ärzten.
waren die Auftritte aller Gruppen sehr gelungen.
Konzertsaal mit Gesang, Keyboard, Schlagzeug, E-Gitarre und Bass. Die
japanische Band spielte Rock- & Pop-Songs aus dem Anime-Bereich und
begeisterten den vollgefüllten Saal sehr. Doch das war nicht genug: Am Sonntag
spielte die sympathische Band noch einmal und so konnte man ihr Programm noch
einmal genießen.
sehr Fan-nah. Man konnte nach dem Auftritt
zur Bühne hoch und seinen Star mal ganz nah sein. Und nach dem Konzert hielten sie sich im Foyer für Fotos und
Autogramme bereit.
beim Umbau für den Kostümball flott zu sein. Währenddessen bereiteten sich die
Besucher auf den Ball vor. Ab 20:00 Uhr eröffnete dann der Hanami-Kostümball. Mit
einem Sonderticket (8,00 €) und einem eleganten Kostüm hatte man Zutritt zum
Ball. Die Atmosphäre war sehr angenehm. Neben toller Anime-Musik konnte man
entspannt den Abend mit leckeren Cocktails ausklingen lassen und mit Freunden
in schönen Kostümen bis Mitternacht im Konzertsaal tanzen.
Vorentscheid zur Deutschen Cosplay-Meisterschaft (DCM). Satte 21 Teilnehmer
traten an, um ein Ticket für das Finales auf der Frankfurter Buchmesse im
Oktober zu ergattern. Diese sechs Teilnehmer durften Jubeln, als sie den
Vorentscheid für sich entscheiden konnten:
als Alice aus „Alice: Madness Returns“
2. Platz: Marina F. als
Link aus „The Legend of Zelda: Ocarina of Time“
3. Platz: Jessica T. als Karina aus „Tiger &
Bunny“
4. Platz: Michelle N. als Ja’far aus „Magi – Labyrinth of Magic“
5. Platz: Kathrin J. als Tsunade aus „Naruto“
6. Platz: Jeannette B. als Jeanne aus „Kamikaze Kaitou Jeanne“
Um die Convention festlich ausklingen zu lassen, spielte
die Koto-Spielerin Naoko Kikuchi am späten Sonntagnachmittag klassische japanische
Musik. In traditioneller Art spielte Sie mit dem Koto kniend am Boden vor dem
Publikum und bezauberte diese mit den tollen Klängen.
Convention offiziell um 18:00 Uhr beendet war. Schade, dass man sich nicht in einer weitaus
offizielleren Weise (Abschlussveranstaltung, Rede) verabschiedet hat. Um diese Zeit waren schon die meisten Händlerstände
weggeräumt und das Gelände leerte sich langsam.
durchweg positiven Eindruck; auch wenn es natürlich Kritik von wegen der
Preise, Organisation, Programm, Aufteilung etc. gab, fanden auch wir die
Convention im Großen und Ganzen gelungen. Aus persönlicher Sicht würden wir uns
für das nächste Jahr wünschen (falls die Hanami in der gleichen Location wieder
stattfindet), dass man die Außenkulisse mehr wie auf einem japanischen Fest
dekorieren könnte (z.B. mit japanischen Lichterketten von Zelt zu Zelt) und
dass man mehr auf das gewählte Thema (hier: „Festival“) eingehen könnte. Aber abgesehen
davon können wir vom SailorMoonGerman-Team auch nur eins sagen: Wir sehen uns
sicherlich auch nächstes Jahr wieder!
Cosplay Bilder von der Hanami 2013 könnt ihr HIER auf unserer Animexx Seite einsehen!
Update: Auf der Hanami 2013 durfte das SailorMoonGerman Team, exklusiv ein Interview mit den Synchronsprechern Nina Amerschläger und Markus Haase führen. Hier könnt ihr euch das Interview durchlesen:
SMG: Hallo und willkommen zum Synchronsprecher-Interview mit Markus Haase und Nina Amerschläger. Stellt euch doch mal persönlich vor und welche Rollen ihr bereits in Animes gesprochen habt.
Nina: Hallo! Ich bin Nina Amerschläger, 28 Jahre und komme aus Frankfurt – und ich bin Synchronsprecherin seit vier Jahren! In Animes gesprochen habe ich die „Saya“ in „Blood+“ und „Inori“ aus „Guilty Crown“.
Markus: Ich komme aus Bochum, ja, welche Anime-Rollen habe ich gesprochen? Das ist immer eine gute Frage; außer „Blood+“ und „Guilty Crown“, was hier heute auch gezeigt wurde, habe ich bei „Full Metal Alchimist“ und „Elfenlied“ mitgesprochen. Meine erste Anime-Serie war „Angelic Layer“ (ist auch schon ein paar Jährchen her), „Death Note“ und viele, mehr genauere Infos bekommt ihr auf https://www.synchronkartei.de/. Ich weiß von den meisten Figuren nicht einmal mehr den Namen, weil ich mir japanische nicht so gut merken kann.
Das SMG Team mit den Synchronsprechern |
Sappramoon: Welche ist deine Lieblingsfigur?
Markus: Jede Figur, die ich spreche ist meine Lieblingsfigur. Man muss sich mit der Figur identifizieren, die man gerade spricht. Ich habe gern „Shuu Ouma“ aus „Guilty Crown“ gesprochen, wie auch „Kai in Blood+“.
SMG: Wo seid ihr denn noch zu hören außer in Anime Serien, z.B. in Hörspielen, Filmen und Serien?
Markus: Sowohl als auch. Ich habe für die aktuelle Whiskas-Werbung gesprochen.
Sappramoon: Ist das eure erste Con?
Markus: Die zweite Con! Wir waren auf der AnimagiC letztes Jahr in Bonn als Ehrengäste eingeladen.
SMG: Für welches Synchronstudio arbeitet ihr? Die meisten großen Studios sind ja eher in München oder Berlin.
Nina: Wir haben keine festen Studios.
Markus: Die Studios arbeiten nicht immer mit den gleichen Sprechern, das wäre ja langweilig. Ich wohne in Köln und „Guilty Crown“ und „Blood+“ wurden in Frankfurt aufgenommen. Man fährt dann natürlich die 200 km. Für Hamburger und Berliner Studios sprechen wir jetzt nicht, das würde sich nicht lohnen. Aber Frankfurt und Köln schon.
SMG: Seid ihr auch Fans von Anime–Serien? Ist das was für euch? Oder denkt ihr: „Was sind das für merkwürdige Gestalten, die da rumlaufen“?
Beide: Neee.
Nina: Zu unseren Lieblingsanimes gehören ganz klar „Guilty Crown“!
Markus: Ich schaue es auch sehr gerne, nur mein Problem ist: Ich verpasse beim Sprechen den Einsatz, weil ich eigentlich schaue, was gerade passiert. Dann sage ich immer: „Lasst mal laufen, lasst mal laufen, was passiert denn da gerade, stirbt der jetzt?“ Wir sehen ja nicht die komplette Serie, wie manche denken, sondern wir bekommen nur das zu sehen, was wir auch sprechen.
Ich finde es schwierig, zu etwas zu sprechen, wenn man keinen Bezug dazu hat. Ich kenne das von älteren Kollegen, die Videospiele sprechen, die aber noch nie ein Gamepad in der Hand gehabt haben. Dann denke ich immer: „Es wäre dann so, als ob man einen Film synchronisiert, obwohl man noch nie Filme gesehen hat.“
Wie kann das funktionieren? Es gibt dann auch Kollegen, die dann sagen: „Videospiele sind scheiße.“ Hallo? Ihr sprecht für die Videospiele! Wie könnt ihr dann sagen, Videospiele sind scheiße? Das ist richtig klasse, macht euch mal die Mühe und spielt! Ihr werdet dann feststellen, dass einige Spiele viel cooler sind als die meisten Spielfilme.
SMG: Andere Frage: Sagt Euch die Serie Sailor Moon etwas?
Beide: Ja klar!
Markus: Die Serie ist echt cool.
Nina: Wir sind damit groß geworden.
Sappramoon: Wir machen ja auch z.B. Fandubs. Welche Tipps könnt ihr Neulingen mit auf den Weg geben, die selber einmal Synchronsprecher werden möchten?
Markus: Man ist da reingewachsen. Um richtig professionell sprechen zu können, benötigt man eine Schauspielausbildung, die auch eine Sprachausbildung beinhaltet. Es klingt beim Sprechen sonst der Dialekt durch; das ist dann zwar lustig, aber klingt dann nicht so besonders.
Krumbeere: Ihr absolviert die Ausbildung ganz normal an einer Schauspielschule?
Markus: Ja genau.
Krumbeere: Gibt es dann ein Spezialfach für die Sprachausbildung?
Nina: Ja, Phonetik; Sprachausbildung.
Krumbeere: Und das gehört dann auch zum Hauptstudium?
Markus: Neben dem Blockunterricht gibt es dann noch Tanzunterricht, Gesangsunterricht, Ballett, Steppen u.v.m. Hauptsächlich ist die Ausbildung ja auf die Bühne konzentriert. Und dann passiert die Spezialisierung meist zufällig. Ich habe meine Schauspielausbildung an der Schauspielschule in Stuttgart absolviert und etwas für den Süddeutschen Rundfunk (SWR) eingesprochen.
Der Regisseur fand meine Stimme gut und hat gesagt, ich solle mehr solche Sachen sprechen. Man wird also von einem zum anderen empfohlen und es wird mehr oder weniger ein Selbstläufer; zum Glück, denn wenn wir keine Aufträge mehr haben, dann können wir unsre Miete nicht mehr bezahlen, wir leben ja schließlich davon.
Krumbeere: Wird man dann von einem Studio gescoutet?
Markus: Man wird nicht wirklich gescoutet. Weil du ja eben schon mal gefragt hattest, wie kommt man da rein? Es ist sehr schwer. Es gibt in Deutschland nicht zu wenige Sprecher sondern eher zu viele. Wo sollen die Sprecher alle einen Job bekommen?
Deswegen selektieren die Studios. Es wird erst eine Sprachaufnahme hingeschickt, dann wird man zum Casting eingeladen. Und wenn das Casting erfolgreich war, dann wird man für Rollen gebucht.
Erst einmal für kleine Dubs. Läuft es dort gut, dann bekommt man eine größere Rolle und so geht es dann immer weiter.
Sappramoon: Was wäre denn eine Wunschfigur, der ihr eure Stimme verleihen möchtet?
Nina: Ich würde wahnsinnig gerne einmal bei den „Drei Fragezeichen“ mitsprechen.
Markus: Ich möchte gerne eine weitere Folge von „Blood+“ sprechen (lacht)
Nina: Ja, das möchte ich auch (lacht ebenfalls)
Beim Interview |
Markus: Es ist immer schwer zu sagen, weil wir es vorher auch nicht wissen. Am Anfang einer Synchronisation ist es immer schwerer zu sprechen, als wenn man schon ein paar Folgen gesprochen hat, bis man sozusagen in der Geschichte drin ist.
Nina: Ja, man braucht immer ein paar Takes, bis man seine Figur gefunden hat.
Markus: Ihr kennt das ja auch, wenn ihr einen neuen Film seht oder ein neues Buch lest, weiß man Anfang gar nicht, wo man ist, bis man dann in die Welt eintaucht. Bis man da richtig einsteigen kann, das dauert dann immer.
Sappramoon: So, die letzte Frage: Bereitet ihr euch darauf vor, wenn ihr eine Rolle bekommt? Recherchiert ihr vorher, schaut ihr euch das Original an, wer das gesprochen hat?
Nina: Ich weiß meistens bevor ich ins Studio gehe gar nicht, für was ich dann spreche. Ich mache dann normale Aufwärmübungen, aber sonst…
Markus: Wir sprechen ja verschiedene Sachen, wie Filme, Serien, Werbung… Es kann sein, dass jemand anruft und sagt, kannst du den neuen Image-Spot für die Allianz sprechen? Mir wird dann der Text geschickt. Anfangs habe ich noch alles vorbereitet, aber inzwischen nicht mehr, ich lese dann vom Blatt ab.
Sappramoon: Bekommt ihr denn das Feedback von den Fans auch mit, wenn dann gesagt wird: “Oh, die Stimme war aber nicht gut“?
Markus: Ja, das bekommen wir mit.
Sappramoon: Geht es euch manchmal sehr nahe?
Nina: Manchmal ja.
Markus: Manchmal ja. Ich finde, stellenweise ist es tierisch ungerecht, denn wir es im Deutschen genauso wie im Japanischen sprechen würden, dann würde es manchmal echt seltsam klingen.
SMG: Genau, das ist ja auch der Kritikpunkt.
Markus: Japaner haben Reaktionen, wie: “UAAAAAAAAAH“, das hat man im Deutschen beispielsweise nicht. Also muss man eine passende Übersetzung finden, damit es im Deutschen realistisch klingt. Und natürlich versuchen wir die Figur so mit Leben zu erfüllen.
Weil vorhin schon einmal gefragt wurde: Wir hören uns natürlich das Original an. Das Original beinhaltet meist nur die Animation. Die Stimmen sind ja auch schon menschlich, die draufgesprochen wurden, in welcher Sprache auch immer. Es sind meistens die Japaner, weil sie die Serie als erstes entwickelt haben.
Ganz oft ist es so, dass die Japaner tatsächlich asynchroner sind als wir, weil es dort manchmal nicht so genau genommen wird mit einer Sprechpause. Und dann kommt noch teilweise die extreme Betonung dazu.
Sappramoon: Ich denke schon, dass viele Leute sehr dankbar sind, dass es überhaupt Synchronisationen gibt. Es gibt ja viele „Nerds“, die sehr viel Wert auf das Original legen (lacht)
Markus: Es ist ja keiner gezwungen, die deutsche Synchro zu schauen (lacht ebenfalls)
Sappramoon: Ich bin natürlich dankbar für eine Übersetzung, manchmal denke ich aber: recherchiert bitte etwas mehr über die Hintergründe, findet doch bitte besser in eure Figur hinein, manchmal finde ich es schon ein bisschen unpassend. Es werden Begriffe teilweise einfach abgekürzt oder verfälscht.
Markus: Vieles geht auch bei der Übersetzung verloren, weil es keine passende deutsche Übersetzung dafür gibt. Manche Worte und Sätze sind auch einfach zu lang. Man muss darauf achten, dass es von der Zeit her auch im Deutschen noch Synchron ist. Man kann ja nicht mehr Text sagen, als die Figur spricht.
Und dann überlegt sich der Übersetzer, wie er die Geschichte erzählt bekommt, mit dem Text, den ich zu Verfügung habe.
Krumbeere: Was viele Fans ja auch kritisieren ist, dass japanische Namen teilweise eingedeutscht werden.
SMG: Oder teilweise falsch ausgesprochen werden.
Markus: Das wundert mich ehrlich gesagt. Wir haben bei jeder Serie oder Film einen Japaner oder eine Japanerin, die den Namen sprechen. Das hören wir uns dann an. Wenn wir nicht genau wissen, wie wir das aussprechen sollen, dann fragen wir nach und dann bekommen wir gesagt, wie es ausgesprochen wird. Dann sprechen wir das nach. Wenn das nicht so ist, dann hat das Studio geschlafen.
Krumbeere: Das fällt ja dann auch wieder auf euch zurück, wenn ihr die Namen oder Begriffe nicht richtig aussprecht.
Markus: In der Regel ist es so, dass der Regisseur die komplette Serie kennt und uns dann die Hintergrundinformationen gibt. Es wäre schon sehr wünschenswert, dass man sich da mehr reinfindet und mehr recherchiert. Manchmal recherchiert man auch selbst, wenn man gerade die Zeit hat, aber oftmals haben wir die Zeit nicht.
SMG: Gibt es schon Serien, wo ihr schon sagen könnt „Da spreche ich als nächstes mit“?
Markus: Ja, es gibt schon eine Serie, aber ich kann euch nicht sagen für welche, weil wir eine Verschwiegenheitserklärung unterschrieben haben, dass wir nicht darüber sprechen dürfen. Sonst könnte ich es ja auf Youtube oder Facebook posten, wo ich mitspreche.
Usagi Kou: Ist es ein Anime?
Markus: Zeichentrick, aber eine bekannte Serie.
SMG: Vielen Dank für das Interview.